Von 1889 bis 1945
Zu Beginn des Schuljahres 1886/ 1887 hatte Brötzingen 863 Schulkinder. Da es an Klassenzimmern fehlte, wurde ein Neubau geplant. Vor dem Dorf, hinter der Kirche gab es genügend Raum, um das Vorhaben umzusetzen
und das Schulhaus mit Turnplatz zu bauen. Vor Ostern 1889 wurde das dreistöckige Schulhaus fertiggestellt.
Da in den Folgejahren mit einem großen Schülerzuwachs zu rechnen war, baute die Stadt Pforzheim von 1913 bis 1915 an das bestehende Gebäude, den Nordflügel, den Süd- und Westflügel mit einer großen Turnhalle an. 1914 wurde die Schule in eine Buben- und eine Mädchenschule aufgeteilt.
Während des 1. Weltkriegs war die Brötzinger Schule Truppenunterkunft für Handwerkersoldaten und später Heeresausbildungsschule.
In der Zeit zwischen 1933 und 1945 wurde die Brötzinger Schule in die Goebbels- Volksschule umbenannt. Der Unterricht musste in dieser Zeit wegen Bombenalarms oft ausfallen. Ab Ende 1944 wurde der Schulbetrieb gänzlich eingestellt. Der Gibel an der nordwestlichen Ecke des Schulhauses fiel einem Bombenangriff 1945 zum Opfer und fehlt bis heute.
Von 1945 bis 1990
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg waren mehrere Schulen in das Gebäude der Brötzinger Schule ausgelagert. Auch das chemische Untersuchungsamt hatte hier seine
Räumlichkeiten. Erst 1951 zogen die einzelnen Schulen nach und nach wieder aus. Im selben Jahr ziehen die ersten Schüler in die neu gebaute Arlingerschule. Eine Förderschule wurde ebenfalls im
Schulgebäude eingerichtet, bis diese 1967 ihr eigenes Gebäude erhält (heute Bohrainschule).
Seit Anfang der 1970er Jahre ist der Grundschule ein Schulkindergarten angegliedert. 1974 lag die Schülerzahl der Brötzinger Schule bei knapp 1000 Schülern.
Weil in der Schule seit 1948 die Nichtsesshaften untergebracht werden mussten, bestreikten die Eltern mit ihren Kindern im Juni 1980 die Schule. Ihre Argumente: "Neben der körperlichen und sittlichen Gefährdung für die Schüler wird auch dringend benötigter Lehrraum blockiert." Allerdings musste die Schulgemeinde bis 1983 warten, bis das chemische Untersuchungsamt auszieht, die Obdachlosen blieben sogar bis Oktober 1985.
In einem großen Fest feierte die Schule im Jahr 1989 ihr 100- jähriges Bestehen.
1990 wird aus dem Schulkindergarten eine Grundschulförderklasse, in der zurückgestellte 6- jährige Kinder aufgenommen wurden.
Von 1990 bis 2011
In den Jahren von 1991 bis 1993 fanden in der Schule Modernisierungsarbeiten statt. Hier wurde die Heizung erneuert, die Schulglocke durch einen elektronischen Gong
ersetzt und eine Rundsprechanlage eingebaut.
1994 wuchs die Schülerzahl wieder auf annähernd 800 Schüler an. Die Grundschule war zu dieser Zeit fünfzügig, was eine große Herausforderung darstellte. Nach langer Diskussion konnte man mit dem Schulträger erreichen, dass im Neubaugebiet Maihälden eine Schule gebaut wird. 1999 gab die Brötzinger Schule acht ihrer 17 Grundschulklassen dorthin ab.
Im November 2006 reichte die Brötzinger Schule einen Antrag ein, in dem sie erklärte, sie wolle Ganztagesschule werden. Dieser Antrag wurde vom Ministerium akzeptiert. So wurde die Brötzinger Schule ab dem 01.02.2008 zur Ganztagsschule mit parallelverlaufender Generalsanierung umgebaut. Seit dem Schuljahr 2008 / 2009 darf sich die Brötzinger Schule offiziell Ganztagsschule nennen.
Nach 2,5 Jahren Umbauzeit konnte am 17.07.2010 das offizielle Einweihungsfest gefeiert werden.
Mit dem Schuljahr 2010 / 2011 erhielt die Brötzinger Schule den neuen Namen "Brötzinger Grund- und Werkrealschule". Im Schuljahr 2012 / 2013 wurde erstmals eine zehnte Klasse gebildet.
Die Brötzinger Schule ist seit dem Schuljahr 2015 / 2016 eine vollgebundene Ganztagsschule von den Klassen eins bis neun. Die zehnte Klasse ist die einzige "Halbtagsklasse".